Der Klimawandel ist allgegenwärtig und den Begriff Starkregen kennen mittlerweile auch Menschen in bislang nicht betroffenen Regionen. Eine einfache, aber wirksame Lösung hat die Aquaburg Hochwasserschutz GmbH entwickelt.
„Intelligenter Hochwasserschutz: Einfach und schnell im Aufbau – sicher im Einsatz!“ Damit wirbt das 2013 gegründete Unternehmen aus Münster für seine Hochwasserschutzwand, die in Gefahrengebieten vor Ort in einem Betonkanal wie z.B. im Teil eines Bürgersteigs oder eines Deiches eingelagert wird. Sie besteht aus Stahlpfosten, die ortsfest angeordnet und schwenkbar sind, einer flüssigkeitsdichten High-Tech-Membran und einem druckabsorbierenden Edelstahlnetz. Bei drohendem Hochwasser ist die Schutzwand in nur wenigen Arbeitsschritten aufgebaut. Nach dem Gebrauch wird sie wieder im Betonkanal verstaut und bleibt dort bis zum nächsten Einsatz. Bei der Herausforderung, neue Vertriebskanäle im Ausland zu finden nutzte das Unternehmen das Know-how des NRW.Europa-Teams.
Mit dem innovativen Konzept gewann Aquaburg-Geschäftsführer Hartmut Wibbeler 2017 den Effizienz-Preis des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums. Die Konstruktion ist nämlich wesentlich leichter und damit auch weniger ressourcenintensiv als herkömmliche Aludammwände. Zwei Erwachsene reichen aus, wo sonst 20 notwendig sind und das ist besonders bei kurzen Vorwarnzeiten wichtig. Weil das System vor Ort unsichtbar gelagert wird, ist zudem kein teurer und zeitintensiver Transport vom externen Lagerort notwendig.
Auch ein Komplettsystem ist mittlerweile im Angebot. Neben der Wand als geschlossenem System gibt es mit dem SMARTen Flutschutz ein autarkes Warnsystem für kleine Bäche mit einer Mikroflutvorhersage. Gemeinsam mit Hochwasserschutzplänen vor Ort garantieren sie einen effektiven Schutz. Zielgruppen sind Kommunen, Versicherungen und Hausbesitzer.
Marktrecherche
Natürlich schläft die heimische Konkurrenz nicht und so suchten die Münsteraner nach einer soliden Grundlage für den Vertrieb auch im Ausland. In diesem Zusammenhang erinnerten sie sich an Kontakte, die es bereits in der Vergangenheit zu ZENIT gegeben hatte. Schnell war daher ein Workshop vereinbart und geklärt, zu welchen Punkten das NRW.Europa-Team aus Mülheim Unterstützung bieten sollte. In einem ersten Schritt wurde besprochen und recherchiert, welche Nachbarländer besonders von Hochwasserschäden betroffen sind. Vorrangiges Ziel war es dann in diesen Ländern den Markt zu sondieren und dort geeignete Partner zu finden. Dafür wurde unter anderem ein Unternehmensprofil in die Kooperationsdatenbank des Enterprise Europe Network eingestellt. Der Schwerpunkt der kostenfreien Dienstleistung lag aber auf der Recherche über Gegebenheiten in Österreich, Italien, Tschechien, Dänemark und Frankreich. Aufbereitet wurden die Themenfelder Vorschriften/Rechte, potenzielle Kunden und Partner, Konkurrenzsituation, Messen, Verbände und eventuell vorhandene Fördermöglichkeiten. Gemeinsam mit den eingebundenen Netzwerk-Kollegen in den Zielländern konnten zahlreiche potenzielle Kooperationspartner recherchiert werden. Als besonders interessant erwies sich ein Kontakt zu einem dänischen Unternehmen. Stormflodssikring ApS, Spezialist für Wasserbarrieren aller Art, ergriff Anfang 2019 die Chance, die eigene Produktpalette mit den Angeboten aus Münster zu erweitern und neue Kunden zu gewinnen.
„Dank der Unterstützung durch das NRW.Europa-Team haben wir unter anderem einen Partner in Dänemark gefunden, der unser System erfolgreich vertreibt“ freut sich Hartmut Wibbeler, Geschäftsführer AQUABURG Hochwasserschutz GmbH.