Bereits im Jahr 2012 erregte eine Entwicklung der Aachener INTEWA GmbH Aufsehen in der Fachwelt. Auf einer Fachmesse hatte sie ein innovatives Baukastensystem zur Wasseraufbereitung vorgestellt, für das mit Hilfe der ZENIT-Fördermittelexpertinnen und -experten ein erfolgreicher Antrag in einem EU-Förderprogramm gestellt werden konnte.
Dank diesem werden jetzt die Weichen für die Serienproduktion und Markteinführung gestellt. Ganz im Sinne des EU-Politikschwerpunkts Circular Economy.
Das Thema Wasseraufbereitung birgt ein riesiges Potenzial. Aber wie lassen sich Grauwasser, oder Abwasser aufbereiten und im Kreis führen um den Verbrauch zu senken?
Die Anforderungen sind komplex. So müsen hohe Mindeststandards an die Wasserqualität erfüllt sein, damit die Systeme von Endverbrauchern und Kommunen akzeptiert werden. Für die Wasserspezialisten aus Aachen war der Ansatz klar: „Membranfiltration“ heißt die Lösung, mit der feinste Partikel wie Bakterien aus dem Wasser herausgefiltert werden können.
Dank des innovativen Verfahrens sollen die bislang hohen Anschaffungs- und Wartungskosten bald der Vergangenheit angehören und Abwässer kostengünstig und hygienisch einwandfrei für die weitere Nutzung aufzubereiten sein.
EU-Förderung hilft bei der Markteinführung
AQUALOOP heißt das Wasseraufbereitungssystem, das unter anderem Dusch- und Badewasser im häuslichen und gewerblichen Bereich für WC-Spülung, Gartenbewässerung oder die Waschmaschine aufbereitet. All das spart Kosten und schont gleichzeitig die Umwelt.
INTEWA-Geschäftsführer Oliver Ringelstein war von Beginn an davon überzeugt, dass dieses System eine Förderung verdient. Weil er die NRW.Europa-Experten bei ZENIT bereits aus anderen Zusammenhängen kannte, war der Kontakt schnell hergestellt und das EU-Programm Eco-Innovation als geeignete Fördermöglichkeit gefunden. Das bis Ende 2014 laufende Programm hatte zum Ziel, Pilot- und Demonstrationsprojekte sowie die Markteinführung von umweltgerechten, nachhaltigen Entwicklungen zu fördern. ZENIT half bei der Beantragung der Fördermittel – und der positive Förderbescheid ließ nicht lange auf sich warten.
Dank der Förderung ließen sich die notwendigen Arbeitsschritte hin zur Markteinführung jetzt systematisch angehen. Dazu gehören u.a. das Thema Management und die Schaffung der Voraussetzungen für eine Serienproduktion inklusive Qualitäts- und Preisfestlegung. Aber auch technische Fragestellungen wie die Prozessoptimierung im Bereich der Membrantechnologie und eine kostengünstige Produktion der Wärmerückgewinnung spielten eine Rolle. „Ohne die EU-Förderung hätten wir das Projekt nicht umsetzen können. Die ZENIT-Beratung hat uns entscheidende Impulse gegeben.“
Schlüsselrolle bei der Positionierung als Hidden Champion
Heute, mehr als fünf Jahre nach Projektende kann Oliver Ringelstein sagen, dass das Aqualoop-Kit funktioniert und ein wichtiges Produkt für seine Firma geworden ist, das er mit Freude und international vertreibt. Für INTEWA ist es ein Schlüssel in der Unternehmensentwicklung und in der Positionierung als Hidden Champion für Grauwasseraufbereitung. Mit Blick auf die aktuellen Klimatrends und Tendenzen zu trockenen, heißen Sommern, leeren Talsperren und trockenen Böden stellt sich an vielen Standorten, auch in gemäßigten Klimazonen in Mitteleuropa immer mehr und drängender die Frage, wie wir mit Wasser umgehen. Nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus wirtschaftlichen Erwägungen. Wasserpreise und Verfügbarkeit von Wasser in ausreichenden Mengen und Qualitäten verändern sich dramatisch. Der Spiegel titelt: Wasser sei das neue Öl. Für Intewa ist dies Window of Opportunity und Mission gleichermaßen. Schon jetzt arbeitet INTEWA am nächsten Kapitel und der nächsten Generation von Grauwasserfiltersystemen.