ZuZ-Geschäftsführerworkshop: Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle

Können sich angestammte Unternehmen in einer zunehmend digitaleren Welt verbessern oder gar neu erfinden? Um diese Frage positiv zu beantworten, organisiert das Zukunftszentrum KI NRW (ZuZ) regelmäßig kostenfreie Workshops zum Thema „Mein digitales Geschäftsmodell“. Genutzt hat dieses Angebot im letzten Jahr unter anderem das Unternehmen Risse + Wilke, das gemeinsam mit ZENIT-Berater Christian Bobisch eine entsprechende Strategie erarbeitet hat.

Das rund 100 Jahre bestehende innovative Traditionsunternehmen ist ein familiengeführtes, mittelständisches, international agierendes Kaltwalzwerk mit Sitz in Iserlohn und rund 360 Mitarbeitenden. Es ist Spezialanbieter von qualitativ hochwertigem Kaltband und Bandstahl, wobei dem Thema bleifreie Vergütung eine zunehmende Wichtigkeit gebührt. Dank jahrzehntelanger Erfahrung in diesem Bereich entwickelte Risse + Wilke ein eigenes Verfahren, um auch Materialstärken bis 5 mm Banddicke bleifrei im Durchlauf vergüten zu können.

Anstoß von Veränderungsprozessen

Die Teilnahme am eintägigen Workshop löste bei den Verantwortlichen unter anderem den Impuls aus, sich in diesem Produktbereich mit neuen Märkten in neuen Ländern zu beschäftigen, da diese im Bezug auf Schadstoffrichtlinien teilweise sehr viel restriktiver als die angestammten Märkte in Europa sind.

Bei der Vorbereitung auf den Workshop fiel bei der Analyse der verschiedenen Produktgruppen auch auf, dass der Bereich der Lohnbearbeitung (Lohngeschäft) weiteres Entwicklungspotenzial bietet, was bedeutet, Glühkapazitäten, Walzkapazitäten oder auch Schneidkapazitäten verstärkt anzubieten, und weitere Partnerschaften entstehen und wachsen zu lassen.

Ein weiterer wichtiger Impuls aus dem Workshop waren erste Überlegungen und Schritte zur Entwicklung eines digitalen Zwillings. Ziel der digitalen Kopie des realen Produktionsprozesses ist es, einem Produkt von Aggregat zu Aggregat wichtige Informationen mitgeben zu können. Als konkreter Schritt wurde dazu eine Zusammenarbeit mit einem Vorlieferanten von Rohmaterial vereinbart, um bestimmte Datenpakete über Güte und Qualität des Vormaterials zu liefern und die Anlage danach entsprechend einzustellen.

„Unsere innovative Technologie im Bereich bleifreie Vergütung erlaubt uns, neue Wege zu gehen und uns mit einigen Märkten komplett neu zu beschäftigen. Genau das haben wir jetzt gestartet. Auch in der Entwicklung des digitalen Zwillings sehen wir großes Potenzial. Denn wenn ich weiß, dass es an einer bestimmten Stelle im Band eine Ungänze oder eine Ungenauigkeit gibt, kann ich die Anlage entsprechend darauf reagieren lassen und vor allem die Information möglicherweise durch den weiteren Produktionsprozess mitnehmen. Und das bis zu dem Punkt, wo das fertige Material das Werk verlässt. Der Workshop hat dazu wichtige Impulse gelegt.“ Christoph Schöttler, Geschäftsführer Risse + Wilke Kaltband GmbH & Co. KG

Die eintägigen, kostenfreien ZuZ-Workshops richten sich vorrangig an kleine und mittlere Unternehmen und werden regelmäßig zu verschiedenen Themen angeboten. Der nächste Termin ist am 21. November.
Quelle: Zukunftszentrum KI NRW

Homepage Risse + Wilke
Weitere Informationen zum Workshop


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