Transformation durch Innovation: ZENIT GmbH und Netzwerk ZENIT e.V. feiern 40jähriges Bestehen – Netzwerk kürt Innovationspreissieger
Jeden Tag entstehen in NRW innovative, kreative und nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle. Was dabei herauskommt, wenn gleich mehrere Partner gemeinsam an neuen Ideen arbeiten, zeigte eindrucksvoll die Verleihung des Innovationspreises des Netzwerks ZENIT e.V. mit Schirmfrau und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur am 13. Mai 2024. Eingebettet war die Auszeichnung für die drei Finalisten in das 40. ZENIT-Jubiläum, dessen Fokus „Transformation durch Innovation“ hieß.
„Die ZENIT GmbH unterstützt seit nunmehr 40 Jahren mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Ideen durch ihr breites Netzwerk, fachliche Expertise und vielfältige Unterstützungsangebote“, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur in ihrer Keynote: „Der Mittelstand bildet das Rückgrat unserer Wirtschaft. Ich freue mich sehr, dass mit der Verleihung des Innovationspreises innovative Mittelständler gewürdigt werden, die mit ihrem unternehmerischen Einsatz kluge Lösungen für eine digitale und klimaneutrale Zukunft entwickeln.“
Bei der Begrüßung der rund 120 Gäste am Firmensitz in Mülheim an der Ruhr beschrieb ZENIT-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier die Herausforderungen, vor der die Unternehmen aktuell stehen: „Die digitale und klimaneutrale Transformation erfordert in NRW jährliche Investitionen von 60 bis 70 Mrd. Euro. Als Innovationsagentur des Landes NRW und des Mittelstands haben wir unsere Beratungsangebote deshalb genau auf dieses Themenfeld abgestimmt.“
Thomas Eulenstein führte als Vorstandsvorsitzender des Netzwerks ZENIT e.V. durch die Preisverleihung
Den internationalen Aspekt der für KMU zumeist kostenfreien Dienstleistungen für den NRW-Mittelstand hob Co-Geschäftsführer Hans H. Stein hervor: „Der EU-Binnenmarkt ist eine Chance für Innovation und Transformation und ein zentraler Faktor, der Europa auch in Zeiten tiefgreifender Transformationen zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand führt. Als Konsortialführer des Projekts NRW.Europa sind wir Teil des Enterprise Europe Network, dem weltweit größten Netzwerk von Informations- und Beratungsstellen der Europäischen Union zur Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft.“
Neben dem klassischen Beratungs- und Unterstützungsangebot insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen bietet ZENIT jetzt auch die Begleitung und Umsetzung von Forschungs- und Förderanträgen z.B. im Rahmen der für den Mittelstand lukrativen steuerlichen Forschungsförderung an.
Begrüßt wurden die Gäste von den beiden Geschäftsführern Jürgen Schnitzmeier (l) und Hans. H. Stein
Innovationspreis 2024
Als Vorstandsvorsitzender des Netzwerks ZENIT e.V., das den Innovationspreis bereits zum elften Mal ausgeschrieben hatte, betonte Thomas Eulenstein die herausragende Bedeutung von Kooperationen für die nordrhein-westfälische Wirtschaft: „Mit den Ausschreibungen wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Wirtschaftsstandort NRW zu stärken und den teilnehmenden Teams eine Plattform bieten, ihre innovativen Ideen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.“
Drei Kooperationsprojekte hatten es ins Finale des Wettbewerbs geschafft, der unter der Überschrift „Nachhaltigkeit und Resilienz“ stand. Geehrt wurden sie von Schirmfrau Mona Neubaur und Thomas Eulenstein.
Beworben hatten sich 20 Kooperationsprojekte aus mittelständischen Unternehmen, Start-ups und/oder Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen, die Nachhaltigkeit und Resilienz demonstrieren und das Potenzial für neue Branchen, Märkte und Geschäftsmodelle aufzeigen.
„Die drei Finalisten sind herausragende Beispiele für die Innovationskraft unserer Wirtschaft und zeigen auf, welchen hohen Stellenwert Kooperationen bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle einnehmen. Sie bringen neuartige, innovative Solarfassaden in Städte, helfen mit mobilen Automaten CO2-Emisssionen im Paketversand einzusparen und leisten mit Künstlicher Intelligenz einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung der kommunalen Hochwasser-Gefährdungslage“, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur bei der Preisverleihung.
Gewinnerin des mit 10.000 Euro dotierten Innovationspreises des Netzwerks ZENIT e.V. ist die Firma Hering Bau aus Burbach, die eine umweltschonende Fassade mit Photovoltaik-Modulen entwickelt hat.
Eine Auszeichnung erhielt das Unternehmen Okeanos aus Bochum gemeinsam mit dem Partner Endress + Hauser für ein KI-gestütztes Hochwasserschutzmonitoring
Eine weitere Auszeichnung ging an das Start-up Innovative Robot Delivery aus Bonn, das unter dem Motto „Nachhaltigkeit auf der letzten Meile“ an einer mobilen Alternative zur individuellen Paketzustellung arbeitet.
Die Laudatio für die drei Finalisten hielt Thoma Eulenstein in Vertretung für den Juryvorsitzenden Prof. Dr. Oliver Koch, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Ruhr West.
Innovationspreissieger 2024
Dr. Magdalena Kimm erhielt den Preis von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und dem Vorstandsvorsitzenden des Netzwerks ZENIT e.V. Thomas Eulenstein
CO2-intensive Betonfassade neu gedacht: Hering Bau aus Burbach entwickelt umweltschonende Fassade mit Photovoltaik-Modulen
SOLAR.con heißt die Antwort der Firma Hering Bau aus Burbach, die die Energiewende nicht als rein technisches Problem, sondern sie primär als gestalterische Herausforderung begreift und damit Akzeptanz für eine innovative Technologie schaffen will. Mit den neuen Solarfassaden wollen die Siegerländer Photovoltaik in die dichten urbanen Räume bringen, wo Flächen für Energieerzeugung rar sind.
Dabei setzen sie nicht auf gängige Photovoltaiklösungen auf dem Dach, sondern auf hochwertige Sichtbetonfassaden mit ertragsoptimiert ausgerichteten Photovoltaik-Modulen. Die Module sind individuell und Algorithmus-basiert auf die Himmelsausrichtung der Fassade anordbar und erhöhen den Energieertrag gegenüber flachen Modulen um rund 55 Prozent. Auch der Energiebedarf des Gebäudes kann gezielt bedient werden, indem nicht nur mittags sondern z.B. auch morgens und nachmittags ausreichend Energie erzeugt wird.
Da recycelter Beton und CO2-reduzierter Zement genutzt werden sowie dünnwandige Fassadenvarianten entwickelt wurden, sollen mit dem innovativen Ansatz in Zukunft bis zu 80 Prozent der CO2-Emissionen von konventionellen Stahlbetonfassaden eingespart werden.
Gebäude der Zukunft werden also Energielieferanten sein. Das lässt sich heute schon auf dem Firmengelände der Hering Gruppe besichtigen.
Partner: ai:L architektur innovation labor der HTWK Leipzig, SUNOVATION GmbH, Fraunhofer Institut CSP, Institut für Baustoffe der TU Dresden
Homepage Hering Bau
Video zur Innovation (Youtube)
Auszeichnungen für Okeanos und Innovative Robot Delivery
Okeanos-GF Dr. Benjamin Mewes (2. v. l.) freute sich mit seinem Projektpartner Dr. Jawad Tayyub von Endress + Hauser über die Auszeichnung
Vor der Welle sein: Okeanos aus Bochum und Endress + Hauser bieten KI-gestütztes Hochwasserschutzmonitoring
Die Hochwasserschäden der letzten Jahre steigen und immer mehr Regionen sind von Hochwässern bedroht. Allein das Extremwetterereignis im Ahrtal und der Erft im Juli 2021 verursachte einen geschätzten Gesamtschaden von 40,5 Mrd. Euro. Hochwasserprognosen für größere Gewässer gibt es, nicht aber für kleinere Flüsse und Bäche im kommunalen Bereich. Daher entwickelte das Bochumer Start-up Okeanos Smart Data Solutions GmbH mit Endress+Hauser SE+Co. KG (E&H) aus Maulburg mit „Netilion Flood Monitoring“ ein System, das die Hochwasserlage auf einen Blick erfasst. Beobachtet werden dafür Pegel, Wasserstände im Oberlauf, Niederschlag und Bodenfeuchte, über deren Auswertung Gebietswarnungen ausgesprochen werden können. Dafür werden die Sensoren von E&H und der gemeinsam entwickelte KI-Algorithmus kombiniert. Dieser greift auf empirische sowie aktuelle Daten zurück und entwickelt damit ein KI-gestütztes Modell, das zur Einschätzung der kommunalen Hochwasser-Gefährdungslage dient. Die Zusammenarbeit von Start-up und Konzern startete 2021. Einige Projekte mit kommunalen Akteuren wurden bereits in NRW-Regionen realisiert.
Partner: Endress+Hauser GmbH+Co. KG
Homepage Okeanos
Video zur Innovation (Youtube)
Boris Mayer und Dr. Christof Schares erhielten die Auszeichnung für ein innovatives Paketzustellungskonzept für die letzte Meile
Nachhaltigkeit auf der letzten Meile: Start-up Innovative Robot Delivery aus Bonn entwickelt mobile Alternative zur individuellen Paketzustellung
Drei ehemalige DHL-Manager rund um die Erfinder der Packstation gehen mit einer innovativen Lösung die großen Probleme der heutigen Paketzustellung an: zu wenig Paketzusteller, zu viel Lieferverkehr, zu viel Verpackungsmüll, insgesamt zu hohe CO2-Emisssionen im Paketversand.
Kern der Innovation ist das Paketmobil, ein mobiler Automat zur Übergabe von Paketen, der auf jeden Parkplatz passt. Nach Beladung im Depot wird er jeden Morgen zu seinem Standort verbracht. Dort verbleibt er 14 Stunden und gibt automatisiert entweder Pakete an Empfänger aus oder nimmt diese von Versendern entgegen.
Weitere Bestandteile der Lösung sind eine tägliche Optimierung der Paketmobil-Standorte, Technologie zur automatischen Beladung der Paketmobile, sowie – erstmals in der Paketbranche – die Etablierung eines geschlossenen, wirtschaftlich tragfähigen Kreislaufs für Mehrweg-Verpackungen. Dies ist von besonderer Bedeutung im Hinblick auf die bevorstehenden EU-Regulierungen, die feste Quoten für den Einsatz von Mehrwegverpackungen vorsehen.
Partner: Arvato Bertelsmann, Startport, Fraunhofer IML, Boekels Maschinenbau, Yukawa, Jostarndt Patent AG, Mazars, High-Tech.NRW
Homepage Innovative Robot Delivery
Video zur Innovation (Youtube)
Beitrag RTL West zur Innovationspreisverleihung
TV-Beitrag Studio 47 zur Innovationspreisverleihung
Lokalzeit Siegen über das Siegerprojekt SOLAR.Con
TV-Beitrag Studio 47 zum ZENIT-Jubiläum
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