Der Coating- und Converting-Spezialist arbeitet von „Rolle-zu-Rolle“. Hierfür wird ein bahnförmiges Material abgewickelt (Papier, Folie, Textilien, …), beschichtet, getrocknet und anschließend wieder aufgerollt. Entwickelt hat das Unternehmen jetzt eine 3D-gedruckte Vakuumwalze für spezielle Anwendungsfelder, die eingesetzt wird, wo einseitig nasse Warenbahnen transportiert werden müssen.

Um diesen Prozess zu optimieren bzw. für möglichst viele Anwendungsfelder zu erschließen, hatte das Unternehmen gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern eine Walze entwickelt, deren Innenkanäle für Kühl- und Vakuumfunktionen optimiert sind. Wichtig ist das, um nass beschichtete Warenbahnen noch genauer prozessieren zu können. „Unsere innovative Walze hat für jede Vakuumzone eine separate Zuleitung. Diese ist von außen ansteuerbar, so dass das Vakuum genau dort aufgebaut werden kann, wo es benötigt wird. Im Ergebnis bedeutet das eine fehlerfreie Beschichtung, einen sensiblen Transport der Warenbahn und eine deutlich erhöhte Energieeffizienz“ freut sich JHT-Geschäftsführer Alexander Houben. Der Unterdruck sorge dafür, dass die Bahn besser an der Walze haftet und ein sicherer Transport gewährleistet werden kann. Werde dafür Wärme oder Kälte benötigt, sei auch das kein Problem, da die Walze temperiert werden kann.

Wegen der komplexen Walzengeometrie, deren Produktion nur mit Hilfe des 3D-Drucks erfolgen kann, suchte JHT einen industriellen Lieferanten für 3D-gedruckte Metallteile. Dafür wandte sich Alexander Houben Ende 2021 an das NRW.Europa-Team bei ZENIT, mit dem er schon seit vielen Jahren immer wieder zusammenarbeitet.

Der richtige Ansprechpartner im Team war mit Rim Stroeks schnell gefunden. Als Niederländer kennt er die Hauptakteure aus dem dortigen 3D-Druck-Ökosystem und stellte sie JHT vor. Das Unternehmen entschied sich für einen Besuch des Additive Centers in Eindhoven. Dies führte zu einem ersten Pilotprojekt, das Ende August 2022 abgeschlossen werden konnte. JHT ist mit dem vollständig 3D-gedruckten komplexen Bauteil sehr zufrieden und freut sich auf den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit.

„Spezialisiert sind wir auf das Engineering, die Entwicklung und den Bau von Beschichtungs-, Imprägnier- und Kaschieranlagen für die Papier-, Film- und Folienindustrie. Dazu gehören Anwendungen in den Bereichen Verpackungspapier und -klebeband, Elektroisolierklebebänder für die Automobilindustrie, Klebebänder für medizinische Indikationsprüfungen und die Membranherstellung für die Batterietechnologie. Wir glauben, dass die Walze großes Potenzial birgt und wir unserem Produktportfolio ein Alleinstellungsmerkmal beifügen konnten“ erklärt Alexander Houben das Geschäftsmodell.

Mitgenommen haben die JHT-Verantwortlichen die Walze im März 2023 zur ICE Europe in München, der weltweit führenden Fachmesse für die Verarbeitung und Veredelung flexibler, bahnförmiger Materialien, wie Papier, Film, Folie und Textilien. Jetzt sondiert man in Geilenkirchen konkrete Anwendungsanfragen interessierter Kunden und weiß, mit dem Additive Center den richtigen Partner zu haben, um die Nachfrage bedienen und Ideen schnell in die industrielle Produktion überführen zu können.

„Das NRW.Europa-Team hat ein phantastisches Netzwerk, über das wir einen professionellen Produktionspartner für unsere innovativen 3D-gedruckten Walzen gefunden haben. Mit ZENIT arbeiten wir bereits seit mehr als 20 Jahren sehr gut zusammen und freuen uns schon jetzt auf viele weitere spannende Projekte.“
Alexander Houben, Geschäftsführer JHT Jakobs-Houben Technologie GmbH