Das Thema Digitalisierung macht auch vor der Kunst nicht halt. Und so erweckt das 2018 gegründete Neusser Unternehmen Draw my Business, Mitglied im Netzwerk ZENIT e.V., 100 Malerinnen mit KI-Animationen und internationaler Reichweite zum Leben. Geholfen im Gründungsprozess und bei der Einwerbung von Fördermitteln hat das NRW.Europa-Team bei ZENIT.

Im Juli konnte sich Anabel Derlam, Geschäftsführerin der innovativen Videoagentur, über einen Förderbescheid aus Berlin freuen: „Im Rahmen der Förderrichtlinie Innovative Frauen im Fokus des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben wir einen Zuschlag für das Projekt „100 Kurzporträtvideos zu Malerinnen vom Mittelalter bis zur Moderne“ erhalten. „Damit erweitern wir unser Portfolio, zu dem unter anderem die Beratung und Videoproduktion von Lernvideos und -inhalten gehören.“

Ziel des Projekts ist es, die Bekanntheit von 100 Malerinnen aus dem deutschsprachigen Raum zu steigern und die ihnen gebührende Anerkennung zu schenken. Für jede der 100 Malerinnen soll jede Woche ein Kurzporträt-Video erstellt werden, das den Lebensweg, die Kunstwerke, den Malstil, die Motive und das Lebenswerk vorstellt. Da häufig nur wenige Informationen und Bilder zu den Malerinnen verfügbar sind, werden mithilfe von KI-Animationen Porträts und Kunstwerke der Malerinnen zum Leben erweckt.

Die Videos werden zukünftig kostenlos sowohl auf dem firmeneigenen deutschen YouTube-Kanal als auch auf dem englischen YouTube-Kanal Great Artist Explained by Anabel veröffentlicht und dann mit Untertiteln in 37 Sprachen zur Verfügung gestellt. Eines der ersten Videos trägt den Titel „Luise Hollandine von der Pfalz – Die skandalöse Prinzessin und ihre Kunst.“

Ein Höhepunkt des Projekts ist eine Pilotausstellung im „Kunstraum Neuss“, die Ende 2026 stattfinden wird.  Neben 100 Infotafeln mit abrufbaren Videos zu den Malerinnen, wird es auch ein immersives Erlebnis geben, sowie Kunstwerke zum Anschauen und Anfassen. Die Ausstellung kann von Museen und anderen Ausstellungsräumen angemietet werden.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und die Möglichkeit, das Werk von talentierten Malerinnen sichtbar zu machen“, sagt Anabel Derlam, Geschäftsführerin. „Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für die Beiträge von Frauen in der Kunstgeschichte zu schärfen und ihre Geschichten einem breiten Publikum zugänglich zu machen.“

NRW.Europa-Unterstützung

Kennengelernt hatte sie das ZENIT-Förderberatungsteam bereits Anfang 2020, als sie auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten auf ein Förderprogramm des Rhein Kreis Neuss gestoßen war, das ZENIT im Auftrag der Wirtschaftsförderung des Kreises betreute. Ihr Konzept überzeugte, brachte eine Anschubfinanzierung und den Kontakt zu den Förderexperten aus Mülheim. Mit deren Hilfe konnte unter anderem ein erfolgreicher Antrag im BMWi-Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) gestellt werden. Finanziert wird darüber eine Machbarkeitsstudie für Video-Angebote rund um die Branche der Kunst- und Kreativwirtschaft.

„Auch der Hinweis und Informationen über das Landesprogramm Mittelstand Innovativ & Digital haben uns sehr geholfen. Darüber konnten wir 24 Monate lang eine Digitalisierungsassistentin finanzieren, die den Aufbau unserer Akademie unterstützt“, erzählt Anabel Derlam.

Auf das jetzt eingeworbene Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung waren die Neusserinnen selbst gestoßen. Bevor sie den Förderantrag einreichten, nutzten sie jedoch den kritischen Blick der NRW.Europa-Förderexpertinnen, um das Vorhaben und dessen Benefits bestmöglich zu formulieren.

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