Manchmal braucht es etwas Neues, um innovative Ideen erfolgreich zu vermarkten. Wie beim Maschinenbauer aus Gütersloh, der ein genial einfaches Produkt zur Verbindung von Gipsplatten entwickelt hat und entscheiden musste, wie die Innovation strategisch am besten zu vermarkten sei.
Eigentlich sind die Brüder Andreas, Dieter, Hans-Ulrich und Uwe Schmidt mit ihrem in Gütersloh ansässigen Unternehmen Gebrüder Schmidt Experten für die Bereiche Antriebstechnik, Umformtechnik, Maschinenbau, Vorrichtungsbau, Formenbau und Lohnfertigung. Zum Kundenkreis zählen vor allem Mittelständler und Handwerksbetriebe, aber auch internationale Konzerne. Nicht nur bei der Auftragsabwicklung spielt das Thema Präzision bei den Brüdern eine zentrale Rolle. Auch in ihrem privaten Umfeld legen sie Wert auf Genauigkeit. Umso enttäuschter waren sie beim Ausbau eines Wohnhauses über die vorhandenen Lösungen zur Verbindung von Rigipswänden. Der Ehrgeiz, etwas Besseres zu entwickeln war geweckt und so entwickelten sie eine „revolutionär und genial einfache Lösung“ zur Verbindung der Gipsplatten. Mit der Produktinnovation, so Andreas Schmidt, gelang es, Montagen in der Trockenbautechnik zu vereinfachen und die vorhandenen Ressourcen nachhaltig, effizient und ökologisch zu nutzen und zu verbinden. Unklar war allerdings, wie man die GipsClips-Verbindungen bestmöglich vermarkten könne. Daher nahm man im Frühjahr 2017 Kontakt zum Regionalbüro Bielefeld der Effizienz-Agentur NRW (EFA) auf, die dazu riet, das bei ZENIT angesiedelte Förderprogramm Innovation.NRW des Enterprise Europe Network in Anspruch zu nehmen, um den erfolgversprechendsten Weg auszuloten. Die Verbindung war schnell geknüpft und direkt nach dem Ausfüllen eines Onlinetools wurden die ersten Workshoptermine vereinbart und gemeinsam mit der EFA durchgeführt.
Workshops
Mittlerweile war das System zum Patent angemeldet worden und hatte bereits einen Designschutz, die zentrale Frage war also, wie es zu vermarkten wäre. Bei der Diskussion darüber stand den Brüdern mit ZENIT-Berater Michael Nolden jemand zur Seite, der sich mit Entwicklungen auch außerhalb des Kerngeschäftes eines Unternehmens gut auskennt. Und so war es kein Zufall, sondern strategische Konsequenz, für das innovative Produkt auch ein entsprechendes Umfeld zu schaffen. Dies geschah mit der Gründung eines neuen Unternehmens im Herbst 2017. Die Idee: Die ÖkoVer GmbH als Spezialistin für den Bereich Gipsplattenverbindungen wird für dieses spezifische Produkt bessere Vermarktungsaussichten haben als es in einem Maschinenbauunternehmen der Fall wäre, dem andere Qualitäten zugeordnet werden. Mit der Fachhochschule Minden war schnell ein Kooperationspartner gefunden, der die technische Funktionalität der GipsClips prüfte, die seither unter dem Slogan „Zeit sparen, Nutzen steigern, Geld sparen“ vertrieben werden. Um das momentan vor allem im Direktvertrieb zu erwerbende System bekannt zu machen, bietet ÖkoVer unter anderem Handwerkerfrühstücke mit Praxistests an und freut sich über die durchweg positiven Reaktionen der Anwender.
„Ohne die ZENIT-Beratung wären wir wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, ein neues Unternehmen zu gründen. Wir sind optimistisch, dass dies genau der richtige Weg war und freuen uns als Neumitglied im Netzwerk ZENIT e. V. auf viele neue, spannende Kontakte.“ Andreas Schmidt, Geschäftsführer ÖkoVer