C02-frei, effizient und sicher soll die lokale Logistik der Zukunft sein, wenn es nach dem 2021 gegründeten Dortmunder Start-up ANT Maschinen GmbH geht. Das Netzwerk ZENIT-Mitglied entwickelt und produziert automatisierte, elektrisch betriebene Schwerlastroboter, die in Logistikzentren, Häfen und anderen industriellen Umgebungen eingesetzt werden können und herkömmliche dieselbetriebene Terminal-LKW ersetzen. Bei der Einwerbung von Fördermitteln und dem Gewinn internationaler Partner konnte das NRW.Europa-Team helfen.
Der ungewöhnliche Name des jungen Unternehmens hat gleich zwei Bedeutungen. „Zum einen ist er ein Akronym für einen autonomen, wendigen Schlepper, zum anderen beschreibt er die Kraft von Ameisen, die viel mehr als ihr eigenes Gewicht tragen können. Da wir Nutzlasten von bis zu 70 Tonnen anstreben, passt er hervorragend“, erklärt Vitaly Chukanov, CEO und Mitbegründer.
Die Maschinen von ANT sind besonders wendig, kabinenlos und können ferngesteuert oder autonom betrieben werden. Das Unternehmen hat seine Technologie von Grund auf für die Automatisierung entwickelt, wodurch sie sich besonders für enge und komplexe Umgebungen eignet, wie etwa in Häfen oder Lagerhäusern. Ein Alleinstellungsmerkmal ist ein patentiertes Schwenksystem, das die Manövrierfähigkeit der Fahrzeuge erheblich verbessert.
Großen Wert legt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit und Innovation, was auch durch die Zusammenarbeit mit großen Partnern wie einem führenden Logistikunternehmen unterstrichen wird. „Mein großer Traum ist es, jeden Diesel-Terminal-LKW auf der Welt, in Häfen, Logistik-Terminals, Fabriken oder Minen durch unsere Maschinen zu ersetzen. Das hat nicht nur mit unternehmerischem Denken, sondern auch mit einer sauberen Umwelt zu tun“ beschreibt Chukanov. Unterstützung findet das Unternehmen unter anderem bei lokalen Behörden, Logistikeinrichtungen der Region und dem Dortmunder Hafen.
Zu den Supportern gehört auch das NRW.Europa-Team.
NRW.Europa-Unterstützung
So half das Team im Jahr 2022 bei der Finanzierungslösung für eine Softwarearchitektur für ein automatisiertes Fahrsteuerungssystem. Im Jahr 2023 erhielt das Start-up über ein EU-Programm eine 200.000 Euro eigenanteilfreie Finanzierung. Möglich werden dadurch die Demonstration von Remote-Operationen mit Schwerlastcontainern bis 40t und bis zu 20 km/h in Intralogistikumgebungen sowie das Testen einer Simultaneous Localization and Mapping Toolbox des durch ZENIT vermittelten belgischen FuE-Partners Flanders Make.
Im Jahr 2024 gelang dem Unternehmen mit Hilfe des NRW.Europa-Teams die Einwerbung von 800.000 Euro über ein NRW-Programm, das „Grüne Gründungen“ unterstützt. Zum Support gehörte unter anderem die Identifizierung des passenden Finanzierungsansatzes, der die wichtigsten technischen Herausforderungen in den Bereichen Navigation, autonomes Manövrieren und Prototypenentwicklung mit Validierung in einer Pilotumgebung aufgriff. Für die investitionsintensive Prototypenphase halfen die Mülheimer Berater bei der Projektdefinition und der Ausarbeitung notwendiger Meilensteine, Leistungsindikatoren, Innovationsstufen sowie mit Beiträgen zu Nachhaltigkeit und Marktauswirkungen.
Gefördert wird die Prototypenentwicklung und Erprobung eines innovativen, vollelektrischen und automatisierten Wechselbrückencontainers für intralogistische Operationen drei Jahre lang.
Im Kontext des multimodalen Transports bieten Wechselbehälter und Container eine standardisierte und vielseitige Einheit, die nahtlos zwischen verschiedenen Verkehrsträgern, einschließlich Straße, Schiene und Binnenwasserstraßen, wechseln kann.
„Für die Entwicklung unserer elektrisch betriebenen Schwerlastroboter, mit denen wir die Intralogistik revolutionieren wollen, konnten bzw. können wir dank der Hilfe der NRW.Europa-Experten bei ZENIT drei nationale und internationale Förderprogramme nutzen.“
Vitaly Chukanov, CEO und Mitbegründer der ANT Maschinen GmbH