Fin.Connect.NRW: Bedeutung der EU-Taxonomie für KMU
Die vom NRW-Wirtschaftsministerium finanzierte Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW ist kein Closed Shop für die Finanzbranche. Auch kleine und mittlere Unternehmen finden auf der Homepage nützliches Wissen und praxisbezogene Beiträge rund um das Thema Transformationsfinanzierung. Wie den aktuellen Beitrag über das Thema EU-Taxonomie. Foto: AdobeStock
Die EU-Taxonomie und die vorgeschriebenen Nachhaltigkeitsberichte für Unternehmen und Banken spielen bei der Unternehmens- und Investitionsfinanzierung eine immer größere Rolle. Das gilt auch für KMU, obwohl für sie andere oder Übergangsregeln gelten. Daher gehört das Wissen sowohl über die EU-Taxonomie als auch über die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einer guten und erfolgreichen Unternehmensführung. Das muss nicht im Detail, wohl aber über Zusammenhänge und Bedeutung sein.
Fin.Connect.NRW will hierzu Orientierungswissen aufbereiten und dieses durch Veranstaltungen und Publikationen praxisnah kommunizieren. In einer kompakten Form hat die Geschäftsstelle jetzt die EU-Taxonomie und ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsberichte erläutert.
EU-Taxonomie ist verbindliches Recht (europäische Richtlinie); sie beschreibt und klassifiziert nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten und führt so im Ergebnis zur Transparenz und Vergleichbarkeit. Die Nachhaltigkeitsberichte sind bereits oder werden kurzfristig für viele Unternehmen zur Pflichtaufgabe und ergänzen damit die klassischen Bilanz- und Geschäftsberichte. Form und Gliederungen dieser Nachhaltigkeitsberichte sind nicht vorgeben, aber sie müssen u. a. die „Taxonomie-fähigen“ und „Taxonomie-konformen“ Unternehmensaktivitäten beschreiben und bewerten.
Bedeutung für Kredite
Hier schließt sich der Kreis. Da Banken in den eigenen Nachhaltigkeitsberichten ihre Portfolios und deren Wirkungen darstellen müssen, benötigen sie die Taxonomie-bezogenen Angaben der Unternehmen. Nachhaltigkeitsbewertung ist Teil des normalen Bankgeschäfts, wurde also in die Risikoprüfung bei der Vergabe von Krediten oder der Ausgabe von Anleihen integriert. Im Ergebnis hat sie direkte Auswirkungen auf die Zinssätze oder Ausgabepreisen von Anleihen. Vereinfacht gesagt: Je klarer und nachvollziehbarer die nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten beschrieben werden, um so einfacher und günstiger wird die Unternehmensfinanzierung.
Es gibt mehrere öffentlich finanzierte Informationsangebote, Orientierungsberatungen und Tools zur EU-Taxonomie und Nachhaltigkeitsberichte (z. B. ZENIT, IHK oder der EFA), aber auch spezialisierte, und daher kostenpflichtige Angebote am Markt (Beratungsgesellschaften, Software etc). Daher der Ratschlag: Basiswissen aneignen, um mitreden zu können. Dann wird es auch leichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Bankgespräche aus Unternehmenssicht vorzubereiten.
Hintergrund
Fin.Connect.NRW ist das Kompetenzzentrum für die Transformationsfinanzierung in Nordrhein-Westfalen. Es wird vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW), ZENIT und der IHK NRW getragen und vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.
Beitrag „Was bedeutet die EU-Taxonomie für KMU?“
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