Faktencheck: Studienboom ist nicht die alleinige Ursache für den Mangel an Auszubildenden

Der Mehrheit der Jugendlichen fällt es schwer, nach der Schule eine Entscheidung für eine Berufsausbildung oder ein Studium zu treffen. Dazu tragen auch zahlreiche Mythen zu Studium und Ausbildung bei, die in Gesellschaft und Politik kursieren. In einer gemeinsamen Analyse haben die Bertelsmann Stiftung und das CHE Centrum für Hochschulentwicklung zehn verbreitete Mythen zur nachschulischen Bildung einem Faktencheck unterzogen. Foto: iStock_Smederevag

Rund um die nachschulische Bildung in Deutschland haben sich in der öffentlichen Wahrnehmung einige Mythen etabliert. Das betrifft sowohl die berufliche Ausbildung als auch das Studium. Eine oft geäußerte Falschannahme sieht etwa in der Rekordzahl an Studierenden die ausschließliche Ursache für den Mangel an Auszubildenden. Der Faktencheck kommt zu einem anderem Schluss.

Demnach greift es zu kurz, den aktuellen Auszubildendenmangel in Deutschland allein mit einer wachsenden Beliebtheit des Studiums zu begründen. Ein Vergleich der Anfänger:innenzahlen zeigt, dass der demografische Rückgang sowohl die berufliche als auch die akademische Bildung betrifft. So ist die Zahl der neuen Auszubildenden zwischen 2011 und 2021 von 733.000 auf 660.000 gesunken. Gleiches gilt jedoch auch für die Studienanfänger:innen: Deren – immer noch niedrigere – Zahl ist im selben Zeitraum von 519.000 auf 470.000 zurückgegangen. Hinzu kommt: Keine der drei Berufsgruppen mit dem höchsten Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen steht in direkter Konkurrenz zu einem akademischen Studienangebot. Dabei handelt es sich um Klempner:innen, Fachverkäufer:innen im Lebensmittelhandwerk und Fleischer:innen.
Quelle:

Weitere Informationen und Download „Zehn Mythen rund um Ausbildung und Studium“


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