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Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft und machen 99,8 Prozent aller Unternehmen aus. Der im Mai vorgestellte Annual Report der Europäischen Kommission bewertet ihre wirtschaftliche Leistung im Jahr 2024 und gibt eine Prognose für 2025 ab. Im Fokus stehen dabei drei zentrale Kennzahlen: die Anzahl der Unternehmen, die Beschäftigung sowie die zu konstanten Preisen ausgedrückte Bruttowertschöpfung. Zudem werden detaillierte Analysen nach Größenklassen, industriellen Ökosystemen sowie wissens- und technologieintensiven Branchen bereitgestellt.
Im Jahr 2024 verzeichneten die KMU in der EU einen leichten Rückgang der realen Bruttowertschöpfung um – 0,2 %, während die Beschäftigung um 1,1 % zunahm. Für das Jahr 2025 wird eine Erholung prognostiziert, mit einem Anstieg der realen Bruttowertschöpfung um 1,6 % und einem Beschäftigungswachstum von 0,9 %. In den vergangenen Jahren zeigte sich ein allgemeiner Wachstumstrend über alle Größenklassen hinweg, wobei insbesondere Kleinstunternehmen eine höhere Resilienz und ein stärkeres Wachstum aufwiesen als andere Unternehmensarten. Diese Tendenz steht im Einklang mit den Prognosen für 2024 und 2025, denn Kleinstunternehmen dürften die höchsten Wachstumsraten sowohl bei der realen Bruttowertschöpfung als auch bei der Beschäftigung erzielen.
Mit Blick auf die industriellen Ökosysteme wird erwartet, dass KMU ihre führende Stellung in den Bereichen „Einzelhandel“, „Bauwirtschaft“ und „Tourismus“ behaupten, in denen sie den Großteil von Beschäftigung und Bruttowertschöpfung ausmachen.
Hinsichtlich der Wachstumsraten werden die stärksten Zuwächse in beiden Kennzahlen für 2024 und 2025 in den Ökosystemen „Kultur- und Kreativwirtschaft“, „Digitalwirtschaft“ sowie „Tourismus“ erwartet. Auch in wissensintensiven sowie weniger wissensintensiven Branchen dürften KMU ihre Leistungsfähigkeit steigern. Allerdings könnten sie vor Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, ein signifikantes Wachstum in Hochtechnologiebranchen zu erzielen – Branchen, die für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation entscheidend sind. Da KMU jedoch nur einen geringen Anteil an diesen Branchen haben, dürfte der Einfluss etwaiger Schwierigkeiten auf das Gesamtbild der KMU begrenzt bleiben.
Eine räumliche Analyse der Mitgliedstaaten zeigt unterschiedliche Muster in benachbarten Volkswirtschaften: So verzeichnen Länder wie Kroatien, Italien und Griechenland im Jahr 2024 und 2025 ein deutliches Beschäftigungswachstum, während in Staaten wie Rumänien, Polen und Litauen für 2025 ein Anstieg der realen Bruttowertschöpfung erwartet wird. Diese regionalen Dynamiken unterstreichen die Bedeutung des Binnenmarktes als zentralen Motor für das Wachstum von KMU und als Quelle von Chancen für Expansion und Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch bestehen weiterhin Unterschiede darin, wie einzelne Länder diese Chancen zu nutzen vermögen.
Quelle: EU-Kommission
Sollten Sie Fragen rund um das Thema EU und den Support für kleine und mittlere Unternehmen haben, hilft Ihnen das NRW.Europa-Team bei ZENIT gerne weiter.