ZENIT: 40 Jahre für den Mittelstand aktiv: Jubiläum mit Ministerin und Innovationspreisverleihung

1984” ist nicht nur der Titel eines weltberühmten Romans. 1984 wurden auch das Netzwerk ZENIT e.V. und die ZENIT GmbH als Zentrum für Innovation und Technik gegründet. Um dies zu feiern und den Sieger der diesjährigen Innovationspreisausschreibung des Netzwerks zu küren, laden Verein und GmbH am 13. Mai ab 16.30 Uhr nach Mülheim ein. Gastrednerin ist Mona Neubaur, NRW-Wirtschaftsministerin und Schirmherrin der Ausschreibung.

Fördermittel, Innovationsberatung und Technologietransfer sowie Internationalisierung sind die Kernkompetenzen, für die insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen ZENIT seit 40 Jahren in Anspruch nehmen. Beim Jubiläum richtet sich der Blick allerdings nach vorne mit Antworten auf die Frage, wie die Transformation des Mittelstands und des Wirtschaftsstandorts NRW insgesamt gelingen kann. Als Innovations- und Europaagentur ist ZENIT dafür im Auftrag der EU sowie verschiedener Bundes- und Landesministerien aktiv und gefragt. In den letzten zwei Jahren hat sich ZENIT strategisch neu ausgerichtet und fokussiert die kostenlosen Beratungen und Dienstleistungen auf die digitale und ökologische Transformation von KMU. Frei nach dem Motto: „Durch Innovation zur Transformation!“

Innovationspreisverleihung

Ein weiteres Highlight neben der Rede der Ministerin wird die Verleihung des Innovationspreises des Netzwerks ZENIT e.V. sein. Die Preisverleihung vornehmen werden als Jurypräsident Prof. Dr. Oliver Koch, Thomas Eulenstein als Vorstandsvorsitzender des Netzwerk ZENIT und Ministerin Mona Neubaur als Schirmfrau der Ausschreibung. Gesucht worden waren in der aktuellen, elften Ausschreibungsrunde innovative Kooperationsprojekte zu Nachhaltigkeit und Resilienz. Drei Projekte haben es ins Finale geschafft. Die Finalisten erhalten Marketingunterstützung und eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft im Netzwerk ZENIT e. V., der Gewinner zusätzlich ein Preisgeld von 10.000 Euro.

Die Finalisten:

Vor der Welle sein: Okeanos aus Bochum und Endress+Hauser bieten KI-gestütztes Hochwasserschutzmonitoring


Die Hochwasserschäden der letzten Jahre steigen und immer mehr Regionen sind von Hochwässern bedroht. Allein das Extremwetterereignis im Ahrtal und der Erft verursachte 2021 einen geschätzten Gesamtschaden von 40,5 Mrd. Euro. Hochwasserprognosen für größere Gewässer gibt es, nicht aber für kleinere Flüsse und Bäche im kommunalen Bereich. Daher entwickelte das Bochumer Start-up Okeanos Smart Data Solutions GmbH mit Endress+Hauser SE+Co. KG (E&H) mit „Netilion Flood Monitoring“ ein System, das die Hochwasserlage auf einen Blick erfasst. Beobachtet werden dafür Pegel, Wasserstände im Oberlauf, Niederschlag und Bodenfeuchte, über deren Auswertung Gebietswarnungen ausgesprochen werden können. Dafür werden die Sensoren von E&H und der gemeinsam entwickelte KI-Algorithmus kombiniert. Dieser greift auf empirische sowie aktuelle Daten zurück und entwickelt damit ein KI-gestütztes Modell, das zur Einschätzung der kommunalen Hochwasser-Gefährdungslage dient. Die Zusammenarbeit von Start-up und Konzern startete 2021. Einige Projekte mit kommunalen Akteuren wurden bereits in NRW-Regionen realisiert.
Partner: Endress+Hauser GmbH+Co. KG
https://www.okeanos.ai/

Nachhaltigkeit auf der letzten Meile: Start-up Innovative Robot Delivery aus Bonn entwickelt mobile Alternative zur individuellen Paketzustellung


Drei ehemalige DHL-Manager rund um die Erfinder der Packstation gehen mit einer innovativen Lösung die großen Probleme der heutigen Paketzustellung an: zu wenig Paketzusteller, zu viel Lieferverkehr, zu viel Verpackungsmüll, insgesamt zu hohe CO2-Emisssionen im Paketversand. 

Kern der Innovation ist das Paketmobil, ein mobiler Automat zur Übergabe von Paketen, der auf jeden Parkplatz passt. Nach Beladung im Depot wird er jeden Morgen zu seinem Standort verbracht. Dort verbleibt er 14 Stunden und gibt automatisiert entweder Pakete an Empfänger aus oder nimmt diese von Versendern entgegen. 

Weitere Bestandteile der Lösung sind eine tägliche Optimierung der Paketmobil-Standorte, Technologie zur automatischen Beladung der Paketmobile, sowie – erstmals in der Paketbranche – die Etablierung eines geschlossenen, wirtschaftlich tragfähigen Kreislaufs für Mehrweg-Verpackungen. Dies ist von besonderer Bedeutung im Hinblick auf die bevorstehenden EU-Regulierungen, die feste Quoten für den Einsatz von Mehrwegverpackungen vorsehen.
Partner: Boekels Maschinenbau GmbH, Yukawa Exponential GmbH, Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik an der TU Dortmund     
https://www.innovative-robot-delivery.com/

CO2-intensive Betonfassade neu gedacht: Hering Bau aus Burbach entwickelt mit Partnern aus Betontechnik, Solartechnik und Architektur umweltschonende Fassade mit Photovoltaik-Modulen

Foto: Stefan Huth
SOLAR.con heißt die Antwort der Firma Hering Bau, die die Energiewende nicht als rein technisches Problem, sondern sie primär als gestalterische Herausforderung begreift und damit Akzeptanz für eine innovative Technologie schaffen will. Mit den neuen Solarfassaden wollen die Siegerländer Photovoltaik in die dichten urbanen Räume bringen, wo Flächen für Energieerzeugung rar sind.

Dabei setzen sie nicht auf gängige Photovoltaiklösungen auf dem Dach, sondern auf hochwertige Sichtbetonfassaden mit ertragsoptimiert ausgerichteten Photovoltaik-Modulen. Die Module sind individuell und Algorithmus-basiert auf die Himmelsausrichtung der Fassade anordbar und erhöhen den Energieertrag gegenüber flachen Modulen um rund 55 Prozent. Auch der Energiebedarf des Gebäudes kann gezielt bedient werden, indem nicht nur mittags sondern z.B. auch morgens und nachmittags ausreichend Energie erzeugt wird.

Da recycelter Beton und CO2-reduzierter Zement genutzt werden sowie dünnwandige Fassadenvarianten entwickelt wurden, sollen mit dem innovativen Ansatz in Zukunft bis zu 80 Prozent der CO2-Emissionen von konventionellen Stahlbetonfassaden eingespart werden.  Gebäude der Zukunft werden also Energielieferanten sein. Das lässt sich heute schon auf dem Firmengelände der Hering Gruppe besichtigen.
Partner: ai:L architektur innovation labor der HTWK Leipzig, SUNOVATION GmbH, Fraunhofer Institut CSP, Institut für Baustoffe der TU Dresden.
https://www.heringinternational.com/de/

Bei gemeinsamem Networking und guten Gesprächen werden wir das Jubiläum und die Innovationspreisverleihung ausklingen lassen.

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