Mehr Nachhaltigkeit in der Transportkette: ECOOLTEC entwickelt nachhaltige Kältetechnologie
Sehr jung und sehr cool sind das 2022 gegründete Unternehmen ECOOLTEC Grosskopf GmbH aus Mülheim an der Ruhr und dessen Geschäftsidee. Rein elektrisch will es für die Kühlung verderblicher Waren unter anderem in Lastwagen sorgen. Eingesetzt werden dafür natürliche Kohlenwasserstoffe. Henning Altebäumer, geschäftsführender Gesellschafter des neuen Mitglieds im Netzwerk ZENIT, setzt für die patentierte Entwicklung auf ein Einsparpotenzial von Kraftstoffen von rund 60 Prozent und eine CO2-Reduktion von 80 Prozent.
„Wir schreiben Nachhaltigkeit sehr groß und versuchen ständig, uns zu verbessern. Das erreichen wir auch durch immer modernere Fahrzeug- und Transportkältetechnologie“, erklärt Fritz Taucher, Fuhrparkleiter von Lebensmittelfachgroßhändler Ferdinand Bierbichler. Das Unternehmen gehört nach einer Testphase zu den Ersten, das noch in diesem Jahr zwölf seiner Lkw mit der Transportkältemaschine TM182 von ECOOLTEC ausrüstet. „Wir haben uns für diese Transportkälteanlage entschieden, weil sie sehr nachhaltig und umweltfreundlich arbeitet. Die Antriebs- und Kältetechnik auf Basis natürlicher Kältemittel ist in dieser Kombination in unserem Fahrzeugsegment bislang einzigartig.“
„Technisch ist die Kältemaschine so fortgeschritten wie keine andere, und die Fahrer sind begeistert von der Leistungsfähigkeit und Laufruhe“, sagt Fuhrparkleiter Fritz Taucher vom Lebensmittelfachgroßhändler Ferdinand Bierbichler.
Peter Großkopf gründete 2016 die Umweltstiftung Grosskopf GmbH und initiierte mit dem Verkaufserlös seines Unternehmens FRIGOBLOCK Grosskopf GmbH die Neuentwicklung der innovativen Technologie. Zusätzlich konnte er 2018 seinen Schwiegersohn Henning Altebäumer als kaufmännischen Geschäftsführer gewinnen. „Das Tochterunternehmen ECOOLTEC ist 2022 als operative Einheit der Transportkälte aus der Umweltstiftung hervorgegangen. Seitdem widmen wir uns der Aufgabe, alle temperaturgeführten Transporte mithilfe zukunftsweisender Technologien ohne Belastungen für Mensch und Umwelt zu ermöglichen“, sagt Altebäumer und sieht große Potenziale für die umweltfreundliche Technik. Diese erfüllt bereits heute mehr als die Vorgaben einer aktuellen EU-Verordnung und gewann im Herbst den ATMO Award 2023 in der Kategorie „Innovation of the Year / Refrigeration“. Die Auszeichnung bestätigt die Innovationsfreude des jungen Unternehmens, ergänzt der seit Januar 2022 zum technischen Geschäftsführer berufene Dr. Jürgen Süß: „Bei unseren Lösungen kommen modernste Technologien zum Einsatz, die besonders leistungsstark und gleichzeitig umweltgerecht sind, sodass unsere Innovationen stets den neuesten Stand der Technik definieren
Natürliche Kältemittel
Statt der in der Transportkälte überwiegend verwendeten fluorierten Kältemittel (Fluorkohlenwasserstoffe, FKW) R452A und R410A mit GWP-Werten (Global Warming Potential) von ca. 2.000 setzt ECOOLTEC auf die natürlichen Kältemittel Propen (R1270) und CO2 (R744) mit GWP-Werten von 3 beziehungsweise 1. „Das Verwendungsrisiko durch die Brennbarkeit von Kohlenwasserstoffen wurde dank eines patentierten, neuartigen Anlagenaufbaus ausgeschlossen. Dadurch können wir die erheblichen Vorteile dieser Kältemittelgruppe sicher in der Transportkälte nutzen“, erklärt Altebäumer. Mit den nicht wie üblich mit Dieselmotoren angetriebenen Maschinen, die meist vorn am Lkw als Kästen sichtbar sind, ergäben sich Einsparpotenziale von rund 60 Prozent beim Kraftstoff und damit 80 Prozent beim CO2, erklärt Maschinenbauer Dr. Süß.
Noch bis März 2024 bezuschusst das Bundesverkehrsministerium die Anschaffung von neuen Nutzfahrzeugen und Trailern mit energiemindernden Ausstattungsoptionen, die die Energieeffizienz des Lastzugs verbessern. Im Rahmen des Förderprogramms „Energiemindernde Komponenten“ erhalten Flottenbetreiber Zuschüsse von bis zu 5.000 Euro je Komponente. Die Positivliste umfasst auch elektrisch angetriebene Transportkälteanlagen wie die TM182 von ECOOLTEC sowie den dazugehörigen Generator.
Als potenzielle Kunden für ihre Innovation sehen die beiden Geschäftsführer Einzel- und Großhandel, Großhandelsverbraucher, Discounthandel, Lebensmittelhersteller, Lieferdienste, Fleischereibetriebe und viele mehr. Perspektivisch wollen sie in flankierende Technologien wie Brennstoffzellen und Photovoltaik investieren und damit einen weiteren Beitrag zu umweltschonenden Kühllösungen beitragen.
„Wir sind ins Netzwerk ZENIT e.V. eingetreten, weil uns die Angebote rund um die Themen Förderung, Technologie und Internationalisierung überzeugen.“
Henning Altebäumer, geschäftsführender Gesellschafter der ECOOLTEC Grosskopf GmbH
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