IW-Studie: DEXIT würde Einbruch von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung und 490.000 Arbeitsplätze kosten
„Nordrhein-Westfalen profitiert von den engen Verflechtungen mit den europäischen Partnern in erheblichem Maße. 58,8 Prozent des gesamten Handelsvolumens zwischen Unternehmen mit Sitz in NRW und der Welt entfällt auf die EU, während Asien bei 18,5 Prozent und Amerika bei 9,2 Prozent liegen. NRW ist stärker als Deutschland insgesamt in den Handel mit EU-Ländern eingebunden – der EU-Anteil am Handelsvolumen deutscher Unternehmen beläuft sich auf 53,5 Prozent.“ So das Ergebnis einer am 8. März 2024 vom Institut der Deutschen Wirtschaft veröffentlichten Studie. Foto: AdobeStock
In Auftrag gegeben worden war sie von der Landesvereinigung der Unternehmerverbände. Errechnet haben die Kölner Wissenschaftler, wieviel Wertschöpfung und Arbeitsplätze in NRW durch den Handel gesichert werden, wie eng NRW und die EU-Partner über Direktinvestitionen miteinander verbunden sind und wie die Auswirkungen eines Austritts aus der EU wirken würde. Fazit: Zwar seien die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in den Regionen unterschiedlich, dennoch würden die DEXIT-Pläne der AfD einen Einbruch der Wirtschaft um insgesamt rund fünf Prozent bedeuten. Das entspräche rund 37,6 Milliarden Euro und dem Verlust von fast einer halben Million Arbeitsplätzen.
NRW-Fakten
- Das Handelsvolumen von Unternehmen aus NRW in die EU beträgt rund 300 Milliarden Euro.
- In NRW hängt rund ein Fünftel der gesamten Wertschöpfung und damit 138,9 Milliarden Euro an den EU-Exporten.
- Über die gesamten Wertschöpfungsnetze werden knapp 1,7 Millionen Arbeitsplätze gesichert.
- Mit 48,9 Milliarden Euro liegt der Anteil der exportierenden Unternehmen (verarbeitendes Gewerbe) mit 37,7 Prozent am höchsten.
- 25,4 Prozent aller wirtschaftsnahen Dienstleister in NRW exportieren mit 55,6 Milliarden Euro absolut gesehen in höherem Maße.
„Die Gedankenspiele zum DEXIT sind absurd. Ohne Europa wäre NRW nur halb so schön, erfolgreich, demokratisch und zukunftsfähig. Jeden Tag bringt der Binnenmarkt Unternehmen und Menschen über alle Grenzen hinweg zusammen. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu unterstützen ist unsere Aufgabe“, sagen ZENIT Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier und Hans H. Stein. Praktisch umgesetzt werden die Angebote als Partner im Enterprise Europe Network, dem von der EU-Kommission geförderten, weltweit größten Technologietransfernetzwerk. Angeboten werden die für Unternehmen kostenfreie Dienstleistungen von der für NRW zuständigen Anlaufstelle NRW.Europa, die auch vom Land NRW und der NRW.BANK unterstützt wird.
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