Fin.Connect.NRW: Verzahnung von Finanz- und Realwirtschaft, um Transformationsfinanzierung zu unterstützen
Investitionen von Unternehmen, aber auch ihre Finanzierung u.a. durch Kredite, Anleihen, Aktien, Bürgschaften oder Zuschüsse, erfolgen zunehmend unter dem Blickwinkel der „Transformation“. Gemeint sind Investitionen in die weitere Digitalisierung und in Nachhaltigkeit, also in Energie- und Materialeffizienz, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft / Circular Economy und „Klimaneutralität“. Dafür wird ab November die bestehende Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW ausgebaut und eine Geschäftsstelle bei ZENIT eingerichtet. Foto: iStock_anyaberkut
Gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) sowie IHK NRW e.V. wird ZENIT das bestehende Netzwerk Fin.Connect.NRW für die Transformationsfinanzierung und Verzahnung von Finanz- und Realwirtschaft in den nächsten drei Jahren mit den Partnern weiterentwickeln. Auftraggeber ist das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE).
Das IW hat in einer Studie die Dimensionen bzw. den Investitionsbedarf dafür ermittelt. Demnach sind es für die Digitalisierung jährlich rund 17 Mrd. Euro Investitionen und für Nachhaltigkeit / Klimaneutralität weitere 2,4 bis 18 Mrd. Euro. Mit Ersatzinvestitionen summieren sich die Investitionen zur Transformationsfinanzierung in NRW auf 45 – 55 Mrd. EUR pro Jahr. Denn als Industriestandort ist NRW von diesen Herausforderungen besonders betroffen, hat aber gleichzeitig die Chance, diesen Wandel aktiv zu gestalten und zum Transformations-Leader zu werden.
Die Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW hat bereits 2020 angefangen, unterschiedliche Handlungsbereiche und Akteure zu vernetzen. In der zum 01.11.2023 gestarteten Ausbauphase geht es um die systematische Einbindung der „Realwirtschaft“, insbesondere des Mittelstands. Dazu gehört auch, die Such- und Matchingkosten für Kapitalanbieter und kapitalsuchende Unternehmen zu reduzieren. Nach einer Ausschreibung im Sommer, hat das MWIKE ZENIT als Koordinator gemeinsam mit dem IW und den IHKen beauftragt, die Finanzplatzinitiative und das Netzwerk zu organisieren und auszubauen. Viele Partner bilden bereits das Netzwerk Fin.Connect.NRW und können daher ohne Anlaufschwierigkeiten starten. Dennoch bleibt es wichtig weitere Partner zu gewinnen und Fin.Connect.NRW in der Fläche von NRW bekannt zu machen. Die neue Geschäftsstelle ist zunächst bis Ende 2026 angelegt.
Fin.Connect.NRW organisiert seine Arbeit durch eine thematische Ausrichtung auf die wichtigsten Zukunftsfelder. Dazu werden entsprechende Arbeitskreise gebildet, in denen die relevanten Inhalte (Themen, Trends, Tools, Best-Practice-Beispiele, Schwierigkeiten aus Sicht der Transformationsfinanzierung etc.) zielgruppengerecht dargestellt, Projekte angestoßen und Handlungsempfehlungen für die Unternehmen entwickelt werden. Wissenschaftliche Expertise ist dabei genauso wichtig wie Geschäftsmodelle, Strategien und Erfahrungen der Realwirtschaft, also von Unternehmen, die sich im Wettbewerb durch gute Produkte, Dienstleistungen und Verfahren behaupten. Sie stehen im ständigen Spannungsfeld von kurzfristigen Finanzierungsbedarfen und längerfristigen Investitionen.
ZENIT möchte gemeinsam mit den Partnern dazu beitragen, dass Unternehmen für ihre jeweiligen Investitionen eine jeweils passende Transformationsfinanzierung bekommen und so der Mittelstand in NRW innovativ und wettbewerbsfähig bleibt.
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