Wie viele andere Branchen, ist auch die Textilwirtschaft bei den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz gefordert. Die Anpassung an neue Trends und Technologien ist für die zumeist mittelständischen Unternehmen existenziell. Um diese zu unterstützen, bietet ZENIT in Kooperation mit Branchenkennern wie dem Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen Veranstaltungen und bringt Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Einsteigen können Interessenten aktuell in ein laufendes ZIM-Projekt zu kreislauffähigen Produkten. Aber auch ein neues Innovationsnetzwerk zum Thema Schutzausrüstung könnte für das ein oder andere Unternehmen interessant sein. (Foto: iStock)
„Vernetzung“ heißt das Zauberwort bei der Lösung von Problemen, wie sie unter anderem beim Thema Recycling entstehen. Vor dem Hintergrund einer EU-Richtlinie müssen auch in Deutschland neue Wege beschritten werden, um eine signifikant höhere Rohstoffausbeute in Recyclingprozessen sicherzustellen. Genau das hat sich ein bei ZENIT angesiedeltes ZIM-Kooperationsnetzwerk vorgenommen, das im Januar 2020 startete. An ReNewTex (Nachhaltige Kreislaufwirtschaft für faserbasierte Wertstoffe durch Informationstransparenz und dezentrale Recyclingnetzwerke in Hochlohnländern) sind innovative, renommierte Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt.
Die drei wichtigsten Projektziele sind die Konzeption und Etablierung eines Modells für die Kreislaufwirtschaft faserbasierter Produkte, der Aufbau einer Softwarelösung zur Verstetigung der Wertstoffströme sowie die Diskussion und Weiterentwicklung von Recyclingstrategien. Im Netzwerk sind auf deutscher Seite vorrangig Partner aus NRW aktiv, was dem Land die Chance bietet, innerhalb der Branche eine Vorreiterrolle im internationalen Kontext einzunehmen.
In einer weit fortgeschrittenen Planungsphase befindet sich ein weiteres Innovationsnetzwerk. „Innovation in persönliche Schutzausrüstung“ heißt das Vorhaben, das ZENIT gemeinsam mit dem Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University und französischen Partnern vorantreibt. Zu persönlicher Schutzausrüstung zählt jegliche Form von Arbeitskleidung, wie sie unter anderem von der Feuerwehr, Waldarbeitern oder Elektronikern an Hochspannungsleitungen sowie Menschen in medizinischen/epidemischen Umfeldern genutzt wird.
Das Projekt soll einen wesentlichen Beitrag zu flexibleren, resilienteren Produktions- und Liefernetzwerken von Schutzausrüstung in Zentraleuropa leisten. Auch Produkte sollen neben der Digitalisierung von Prozessen und Logistik neu gedacht werden.
Dafür gesucht werden Partner aus (insbesondere) Industrie und Forschung, die sich bereits jetzt melden können, um die inhaltlichen Schwerpunkte mitzugestalten.
Geplanter Projektstart ist Januar 2022.
Hintergrund
Rund 130.000 Menschen arbeiten deutschlandweit in etwa 1.300 Betrieben der Textilwirtschaft und erwirtschaften einen Umsatz von rund 28 Milliarden Euro. Viele davon sind in NRW beheimatet. Unternehmen sind vor allem am Niederrhein, in der Region Aachen, im Bergischen Land, im Münsterland, in OWL und dem Ruhrgebiet angesiedelt.