Noch allzu häufig geraten geschützte Vogelarten in die Rotorblätter von Windkraftanlagen und stehen symbolisch für den Zielkonflikt zwischen nachhaltiger Energieerzeugung und Artenschutz.

Unter Führung des dänischen Projektkoordinators Nordic Radar Solutions soll bis Ende Januar 2023 ein Radarsystem mit optischen Sensoren entstehen, über das sich die Anlage autonom abschaltet, sobald sich ihr geschützte Vogelarten nähern. Als über das Enterprise Europe Network noch ein Projektpartner mit Know-how im Bereich der Bilderkennung gesucht wurde, mussten die NRW.Europa-Experten bei ZENIT nicht lange überlegen. Sie brachten die GEOsat GmbH aus Mülheim an der Ruhr ins Spiel, ein international tätiges Unternehmen, das sich auf Geoinformationssysteme, Satellitennavigation, Erdbeobachtung und Bilderkennung spezialisiert hat.

Durch eine rasche Kontaktanbahnung zu den Dänen und eine begleitende Beratung zum Eurostars-Programm durch die ZENIT-Förderexpert_innen fand die GEOsat GmbH schnell und unkompliziert den Weg in das Projekt, das im Februar 2020 startete.

An dessen Ende soll der Prototyp eines Radarsystems unter Einbindung von 2D/3D-Bilderfassungskamerasystemen sowie einer technischen Lösung zur Zusammenführung von Sensordaten stehen. Das gemeinsam mit den skandinavischen Partnern entwickelte System wird die Vorhersage herannahender Vögel und ihrer Flugbahn sowie die Identifikation der Vogelart schon aus der Ferne ermöglichen und für die Abschaltung der Anlage sorgen.

WITURBISA (Wind Turbine Bird Strike Avoidance) geht damit vielversprechende Wege zur Bewältigung des EU-Ziels der Klimaneutralität bei gleichzeitigem Artenschutz und damit dem Erhalt der Biodiversität. Darüber hinaus stärkt das Projekt die Zukunftsfähigkeit der teilnehmenden Unternehmen, die vom Know-how-Transfer profitieren. Für die GEOsat GmbH eröffnen sich sowohl neue Chancen in einer Zukunftsbranche als auch die Möglichkeit zum Markteintritt in Nordeuropa. Das Projekt WITURBISA wird im Rahmen des europäischen Förderprogramms ”Eurostars“ durchgeführt und die deutschen Partner aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.