IW-Studie: Neue Wege oder Irrwege für den Ausbildungsmarkt

IW-Studie: Neue Wege oder Irrwege für den Ausbildungsmarkt

Im diesjährigen Wahlkampf standen zwar zahlreiche andere Themen im Vordergrund, dennoch adressieren alle Parteien auch die berufliche Bildung. Die vorliegende Analyse bewertet die Vorschläge zur Erhöhung von Angebot und Nachfrage auf Basis empirischer Daten und vorliegender Forschungsergebnisse ökonomisch.

Der Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewandelt. Stand lange die Versorgung Jugendlicher mit genügend Ausbildungsplätzen im Vordergrund, fehlen nun bedingt durch den demografischen Wandel und die gute wirtschaftliche Entwicklung der letzten zehn Jahre Bewerber, um die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Maßnahmen zur Erhöhung des Ausbildungsplatzangebots, die sich in den Parteiprogrammen finden, zögen große Veränderungen nach sich. Die Vorschläge einiger Parteien – Umlagefinanzierung und Ausbildungsgarantie – könnten Ausbildungsplätze in Berufen begünstigen, in denen später nicht genügend unternehmensseitiger Fachkräftebedarf gegenübersteht. Es besteht die Gefahr, dass in der Folge die Jugendarbeitslosigkeit steigt. Zur Erhöhung des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots fehlen in den Programmen Vorschläge zur Unterstützung und Beratung für Unternehmen. Auch beim Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage fehlen innovative Konzepte, obgleich derlei Angebote insbesondere Nichtausbildungsbetriebe dabei unterstützen könnten, (wieder) auszubilden.
Quelle: IW, Institut der deutschen Wirtschaft

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