Geld verdienen mit hybriden Geschäftsmodellen: Digitalisierungsszenarien simulieren Abläufe

Geld verdienen mit hybriden Geschäftsmodellen: Digitalisierungsszenarien simulieren Abläufe

Sie haben eine ausgearbeitete Idee für ein digitales Geschäftsmodell? Warum es sich vor dessen Einführung lohnt, die zugrunde liegenden Strukturen zu analysieren, beschreibt eine Blog-Reihe des Forschungsprojekts AnGeWaNt, das sich mit hybriden Wertschöpfungssystemen beschäftigt. Am Beispiel eines „Digitalen Glascontainers“ wurden dazu sieben Digitalisierungsszenarien ausgearbeitet. Vom Status Quo über existierende Pilotanwendungen bis hin zu fast vollständig digitalisierten Varianten.

Die zentrale Fragestellung hieß: Wie lässt sich eine bedarfsgerechte Entleerung und somit kosten- und ressourcenschonende und damit effiziente Abholung des Glases realisieren? Entworfen wurde dafür ein digitaler Service, der die Füllstände der örtlichen Glascontainer und die Auslastung der Entsorgungsfahrzeuge kennt. Auf dieser Basis ließ sich im Modell die Leerung der Container terminieren und die Route der Entsorgungsfahrzeuge festlegen.

Das Beispiel zeigt, wie sich Geschäftsmodell-Ideen zumindest theoretisch in verschiedenen Ausbaustufen umsetzen lassen. Eine entsprechende Ausarbeitung und ihre grafische Darstellung haben mehrere Vorteile:

  • Sie schaffen eine gute Basis, um die Möglichkeiten der Umsetzung im Unternehmen zielgerichtet zu prüfen.
  • Es kann leichter eruiert werden, wann und wie Kooperationen mit Partnern nötig sind.
  • Aus den Ausbaustufen können Analogien zu anderen Anwendungsfeldern jenseits des eigenen Unternehmens/der eigenen Fragestellung abgeleitet werden.
  • Mögliche Entwicklungen lassen sich antizipieren.

Hintergrund

Das vom BMBF und dem Europäischen Sozialfond geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt AnGeWaNt untersucht, wie Unternehmen mit hybriden Dienstleistungen Geld verdienen können und welche Anpassungen an die Arbeitsgestaltung dafür nötig sind.

Die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle hat weitreichende Konsequenzen in Bezug auf die Zusammenarbeit im und mit anderen Betrieben. Anzupassen sind vor allem die:

  • Arbeits- und Führungskultur: Die Zusammenarbeit in Betrieb muss entsprechend der neuen Bedürfnisse erweitert werden.
  • Qualifizierung: Die Mitarbeitenden müssen für die neue Anforderungen qualifiziert werden.
  • Aufbau- und Ablaufstrukturen: Die bestehenden Strukturen müssen an die neue zeitlich und räumlich flexible Zusammenarbeit innerhalb sowie zwischen Organisationen angepasst werden.

Interessant ist die Blog-Reihe vor allem für diejenigen, die sich mit dem dritten Punkt und den dafür entworfenen Digitalisierungsszenarien beschäftigen wollen und offen sind für die damit verbundenen notwendigen Veränderungen von Organisations- und Arbeitsstrukturen.

Wer sich generell für Digitale Geschäftsmodelle interessiert, hat mit Michael Guth bei der ZENIT GmbH, die neben der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Berlin und dem Institut für angewandte Arbeitswissenschaften Projektpartner ist, einen Ansprechpartner.

Zur Blog-Reihe

Kontakt

Michael Guth
Michael Guth Dipl. Oec.
  • Digitalisierung
  • Innovationen