Auch wenn es der Name nicht vermuten lässt, verwaltet das BAFA, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, als nachgeordnete Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die wichtigsten Förderprogramme für Investitionen in die Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Im Mittelpunkt des BAFA Energietags 2022 stand die Vorstellung des aktuellen Förderprogramms „Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“, EEW. Über Bewährtes und Veränderungen berät auch das ZENIT-Expertenteam. Foto: AdobeStock
Erweitert worden war das Programm um das Thema Ressourceneffizienz im Oktober 2021, gleich geblieben sind die Förderinstrumente: Zuschuss oder Kredit. Bei identischen Fördergegenständen hat das Unternehmen die Wahl zwischen meist zwei Zuschussformen, die vom BAFA bewilligt und ausgezahlt werden, oder einer Kreditvariante, die über die KfW-Bank abgewickelt wird. Zusätzlich wird über VDI/VDE/IT eine Wettbewerbsvariante angeboten.
Die Förderschwerpunkte sind in fünf Module unterteilt:
- Modul 1, Querschnittstechnologien fördert Investitionen in mehr Energieeffizienz durch den Einsatz hocheffizienter Aggregate und Anlagen wie Motoren, Pumpen, Druckluftanlagen usw.
- Modul 2, Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien (EE) fördert Investitionen in Anlagen für die Prozesswärme ausschließlich aus EE wie Biomasse oder Solarenergie von der Planung bis zur Montage
- Modul 3, MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software fördert Investitionen, die im Zusammenhang mit dem Aufbau und der Anwendung eines Energie- und ggf. Umweltmanagement-Systems zumindest nach DIN EN ISO 50.001 stehen
- Modul 4, energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen ist technologieoffen
- Modul 5, Transformationskonzepte unterstützt Unternehmen bei der Planung und Umsetzung der eigenen Transformation hin zur Treibhausgasneutralität
Bis spätestens zum 4. Januar 2023 ist alternativ zu den BAFA-Modulen 4 und 5 die Teilnahme an zusätzlichen Förderwettbewerben für Energie- und Ressourceneffizienz sowie Transferkonzepte möglich (VDI/VDE/IT). Vorteile für Unternehmen: das Verfahren ist zweistufig und anfänglich nur eine Projektskizze erforderlich, die Bearbeitungsfristen sind fest definiert und kalkulierbar. Die Förderquoten fallen höher aus bei der BAFA-Förderung in denselben Modulen. Dafür besteht aber auch das Risiko, beim Ranking (CO2-/Kosteneffizienz) nicht gefördert zu werden.
Antragswelle und Aussichten
Dass die Industrie auf die aktuelle Energiepreisentwicklung mit Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz reagiert, lässt sich bei der BAFA an der Zahl der eingehenden Anträge eindeutig ablesen: wurden in 2021 noch 15.000 Anträge gestellt, sind es Ende des dritten Quartals 2022 bereits 13.000. Bei der Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen für Gebäude hat sich die Zahl der Anträge sogar verdoppelt. So erfreulich dies aus politischer Sicht für das Erreichen der Einsparziele auch sein mag; für die Antragsteller bedeutet es deutlich längere Bearbeitungszeiten. Die BAFA hat darauf lösungsorientiert reagiert und ermöglicht auf Antrag einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn, d. h.: Unternehmen können mit Investitionen beginnen, auch wenn der Zuwendungsbescheid erst später erteilt wird.
Seit Oktober 2022 werden erdgasbetriebene Anlagen im Modul 4 grundsätzlich nicht mehr gefördert, es sei denn, es steht keine Alternative zur Verfügung.
Dagegen werden neue Fördermöglichkeiten geschaffen für:
- Elektrolyse und Einsatz Wasserstoff in der Industrie
- Wärmewende für das Ziel: 50 % klimaneutrale Wärmeerzeugung
- Tiefengeothermie (Modul 2)
- Ressourceneffizienz
Wer Fragen zum Programm hat oder an der Unterstützung bei einer möglichen Antragstellung interessiert ist, kann sich an die Energieförderexperten bei ZENIT wenden.
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„Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit“
Informationen zur „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ der KfW-Bank
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